Die Fettleibigkeit ist ein globales Gesundheitsproblem, gleichzeitig aber auch ein riesiges Geschäft. Erfolg garantierte Diäten, Werbungen für großartig wirkende Gewichtsverlust-Produkte und Rezeptbücher zum Thema Reduktionsdiät gibt es mehr als Fiktionslektüre. Leider können einige der Diäten sogar gefährlich sein, man kann durch sie sogar zur echten Fettleibigkeit „abmagern“.

Frucht- und Gemüsesäfte

Diäten auf der Grundlage einer großen Menge von Frucht- und Obstsäften sind immer noch beliebt, aber ihr Ergebnis kann zur lästigen Frustration werden. Die Frucht enthält eine große Menge Zucker (1 Apfel = 5 Würfelzucker), so dass eine tägliche Portion von 2 Stück Obst genau richtig ist. Um jedoch einen Liter Orangensaft zu gewinnen, werden 2 Kilogramm Orangen benötigt, für einen Liter Apfelsaft fallen 15 Äpfel. Es ist bestimmt nicht vorteilhaft, wenn man vormittags 15 Äpfel verspeist indem man einen Liter Saft trinkt – süßer Saft hinterlässt kein großartiges Sättigungsgefühl, Kalorien vom Zucker häufen sich aber an.

Alle einseitigen Diäten

Sei es Grapefruit, Ananas oder fettreiche Suppe, sie geben dem Körper nicht die notwendigen Nährstoffe (hauptsächlich fehlen Proteine, wobei essentielle Fettsäuren, Jod, Eisen und Vitamin B12 sind mangelhaft), sind nicht langlebig und in der Regel folgt nach ihnen ein sehr schneller Yo-Yo Effekt. Außerdem werden die meisten der reduzierten Kilogramme der Muskelmasse und nicht dem Fett zugeschrieben, also als Ergebnis hat man eine schlechtere Körperzusammensetzung als vor der Diät, einen verlangsamten Stoffwechsel und eine deutlich verschlechterte Prognose in Bezug auf Erfolg bei weiteren Anstrengungen, Gewicht zu verlieren.    

Ketogene Diät

Das Prinzip der ketogenen Ernährung besteht darin, die Aufnahme von Kohlenhydraten unter 30 Gramm/Tag zu reduzieren. Erlaubt ist der Verzehr vom fetten Fleisch, Butter, fettreicher Milchprodukte und ausgewählten Gemüsesorten (Salat, Spinat, Gurken, Brokkoli). Verboten sind wiederum alle Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten – Süßigkeiten, Brot, Nudeln, Reis, alle sonstigen Getreideprodukte, Kartoffeln und Obst. Eine geringe Aufnahme von Kohlenhydraten führt zur Erschöpfung von Glykogenspeicher, zur Dehydration des Körpers und zur Entwicklung von Ketose, einem Zustand, in dem der Körper hauptsächlich Fett als Energiequelle verwendet. Dies trägt zum Sättigungseffekt von Proteinen bei, deren Aufnahme natürlich höher ist. Das Ergebnis ist eine kleinere Nahrungsaufnahme und Gewichtsreduktion. Ketogene Diäten können aus kommerziellen Produkten auf der Basis von Cocktails, Riegel, Cremen, Suppen bzw. Instant-Fertiggerichten bestehen. Dieser Ernährungsregime ist langfristig nicht tragfähig und löst vor allem nicht das grundlegende Problem – schlechte Ess- und Bewegungsgewohnheiten. 

Paläo-Diät

Die Paläo-Diät stellt eine moderne Version der kohlenhydratarmen Diät dar, da bis zu 50 % der gesamten Energiezufuhr aus Fett besteht. Obwohl sich um die gesundheitsfordernden einfachen oder mehrfachen ungesättigten Fettsäuren handelt, ist es trotzdem zu viel. Der Grundgedanke der Paleo-Diät ist die Eliminierung aller industriell verarbeiteten Lebensmittel, vom Fast Food, aber etwas unnötigerweise Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. Die Diät basiert nämlich auf der Behauptung, dass unsere Gene für eine Diät geeignet sind, die der Ernährung der Urmenschen ähnlich ist – das heißt, man hat gegessen, was man gefangen oder geerntet hat. Deshalb besteht die Speisekarte aus Fleisch, Fisch, Nüssen, Eiern, Avocados und einigen Gemüsesorten. Neben der begrenzten Kohlenhydrataufnahme wird Wert auf die Herkunft der Nahrung gelegt – Eier sollten aus Freilandhaltung und Fleisch von den frei weidenden Tieren herkommen. Risiken von dieser Diät sind ähnlich wie bei den kohlenhydratarmen Diäten – überschüssiges rotes Fleisch kann zu einem erhöhten Risiko von Dickdarm- und Mastdarmkrebs, Mangel an Ballaststoffen und Vitamine der B-Gruppe führen. Unangenehmer Nebeneffekt kann auch ein starker Appetit auf süße Speisen sein, vergleichbar mit einem starken Verlangen nach Droge (engl. Craving), in diesem Fall geht es um Verlangen nach Zucker. Sobald man sich wieder auf eine normale Ernährung umstellt, kann der süße Appetit unkontrollierbar werden, was logisch mit dem nachfolgenden Yo-Yo Effekt verbunden ist.

Fettarme Diät

Die fettarme Diät mi einem niedrigen Fettanteil (weniger als 30 % der gesamten aufgenommenen Fettmenge) ist die beste Vorbeugung der Fettleibigkeit und führt bei übergewichtigen Menschen zur Gewichtsabnahme. Es zeigt sich jedoch, dass die fettarme Diät mit niedrigem Fettanteil vor allem in kurzfristigen Reduktionsregimen wirksam ist. Es ist jedoch schwierig, im heutigen Milieu der fettleibigen Menschen mit erschwinglichen, schmackhaften, fettarmen und fettreichen Nahrungsmitteln lange zu halten. Eine signifikante Verringerung der Fettaufnahme kann zu einer unzureichenden Aufnahme von essentiellen Fettsäuren mit unerwünschten Folgen wie Trockenheit der Haut, Schuppen, Haarausfall, Müdigkeit führen. Neben der gesamten Energieaufnahme ist auch die Fettsäurezusammensetzung zu betrachten. Bei einer empfohlenen Gesamtfettaufnahme von 70 Gramm pro Tag sollte etwa 1/3 gesättigte Fettsäuren enthalten, 1/3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren und der Rest einfach ungesättigte Fettsäuren abdecken.

Rohkost (Rohkost, „live“ Kost)

Der umstrittenste, aber medizinisch sichtbarste Trend der letzten Jahre ist zweifellos Rohkost. Lebensmittel werden roh oder frisch oder gekocht bei 42-45 °C gegessen. Zu den erlaubten Verarbeitungsverfahren gehören das Keimen, Mahlen, Trocknen, Mixen, Entsaften, Reiben und Schneiden. Rohkost wird von vielen Prominenten hervorgehoben, ihre Positiva werden in den Himmel gehoben. Man muss allerdings sagen, dass dies eine sehr riskante Ernährungsart ist. Es besteht vor allem die Möglichkeit einer mikrobiellen Kontamination und der Gefahr von Schimmelpilzbefall. Ein weiteres Risiko stellt das Vorhandensein von antinutritiven und natürlichen toxischen Substanzen. Rohkost ist mit einer geringeren Verwendung einiger Nährstoffe und allgemein mit einer kleineren Energiezufuhr verbunden, obwohl z. B. rohe Desserts (basierend auf Nüssen und Kokosnussfett) sehr kalorienreich sind. Also wenn jemand Rohkost nur aus den Rohkost-Konditoreien „nehmen“ würde, kann er paradoxerweise anfangen, zuzunehmen. Insgesamt kann die Rohkost-Ernährung als eine restriktive und begrenzte Diät betrachtet werden, die auch eine erhöhte Belastung für die Zähne sowie das Verdauungssystem darstellt und aufgrund der erhöhten Aufnahme von Ballaststoffen auch mit einer verminderten Absorption von Calcium und Eisen verbunden wird.

Trennkost-Diät

Das Hauptprinzip einer Trennkost besteht im separaten Verzehr von eiweißreichen und kohlenhydratreichen Lebensmitteln, da deren kombinierte Verzehr eine vollständige Verdauung verhindert. Einige Lebensmittel sind neutral (Fette, saure Milchprodukte, Frischkäse, Quark, einige Gemüsearten, Kräuter, Nüsse und Samen) und können sowohl mit eiweißreichen als auch mit proteinreichen Lebensmitteln kombiniert werden. Die Trennkost erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit obwohl die Prinzipien des Getrenntverzehrs von Kohlenhydraten und Proteinen ungerechtfertigt und wissenschaftlich unbegründet sind. Jedoch kann die Trennkost-Diät, während sie an Vielfalt und Regelmäßigkeit festhält, ausreichende Mengen aller benötigten Nährstoffe bereitstellen, sodass man dagegen, wenn jemand sie als Langzeitdiät wählt, nichts einwenden kann.

Glutenfreie Diät

In der letzten Zeit ist es seht modisch, Gluten aus der Ernährung zu streichen, das für den Killer der schlanken Linie gehalten wird. Die meiste Kritik erhält dabei der Weizen, der laut den Befürwortern der glutenfreien Diät an allen unseren Organen klebt und nicht nur für Fettleibigkeit, sondern auch für viele andere Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist. Wo ist also die Wahrheit? Die Wahrheit ist, dass Menschen, bei denen die Zöliakie diagnostiziert wurde (1-2 % der Bevölkerung), alle glutenhaltigen Lebensmittel ausschließen müssen, also nicht nur Weizen, sondern auch Roggen, Gerste und Hafer. Menschen ohne Zöliakie entziehen ihrem Essen eine breite Palette von Nahrungsmitteln und assoziierten nützlichen Substanzen (z. B. Beta-Glucane aus Hafer), indem sie die glutenhaltigen Lebensmittel aus ihrer Nahrung ausschließen. Sie können paradoxerweise sogar zunehmen, denn in dem Glauben, dass glutenfrei „gesund“ sei, konsumieren sie mehr von diesen Nahrungsmitteln.

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