“Ich habe den ganzen Tag und teilweise auch den ganzen Abend lang gegessen. Ich mochte einen vollen Teller“, erinnert sich die gerade dreißig gewordene Frau aus Chomutov an ihre „dicken Jahre“. Sie kann sich an den abwertenden Blick von Passanten erinnern. Sie schämte sich dafür, dass ihre Kolleginnen immer auf sie warten mussten. Schon nach wenigen Schritten ging ihr die Luft aus. Eine Treppe war eine enorme Herausforderung. Sie passte in keine gängigen Kleidergrößen und musste viel Geld für Übergrößen ausgeben. Sie hatte zwar viele Freunde, aber keinen Mann an ihrer Seite. Trotzdem wollte sie der Wahrheit lange Zeit nicht ins Auge sehen. Dies änderte sich erst in dem Moment, als sie ins Auto einstieg und sich nicht mehr angurten konnte. Sie liebt nämlich das Autofahren. „Damals stellte ich fest, dass ich nicht nur mir, sondern auch meiner Familie und meinen Freunden das Leben schwer mache“, sagt die attraktive, junge Frau, die als Sozialarbeiterin tätig ist.
Tereza nach der Operation (Quelle: Kondice Magazine.).
Als Tereza noch 202 Kilogramm wog, bekam sie beim Gehen kaum Luft. Heute ist dem ganz anders! (Quelle: Kondice Magazine)

Abende vor gefüllten Tellern

Auch ihre Ärztin an der Prager Klinik IKEM, bei der sie wegen ihrer chronischen Lebererkrankung in Behandlung war, riet ihr zur dauerhaften Gewichtsreduktion. Schließlich vereinbarte sie im November 2016 einen Termin in der OB Klinik. „Zuhause habe ich mich nie gewogen. Als ich dann endlich auf der Waage stand, war das ein Schock. Ich dachte, dass ich um mindestens dreißig Kilogramm weniger hätte“, erzählt Tereza.
 
 

Heute kann sie sich nicht mehr erklären, wie sie auf mehr als zweihundert Kilogramm Körpergewicht kam und nichts dagegen unternommen hatte. Die genetische Prädisposition ist nicht schuld: Ihr Vater ist zwar übergewichtig, doch ihre Mutter ist schlank. Gegen die chronische Lebererkrankung wurde ihr zwar Cortison verschrieben, das eine Gewichtszunahme verursachen kann, doch nicht so eine starke. „Ich bin selbst schuld. Es war allein meine Dummheit“, sagt sie. Sie probierte viele Diäten aus, nahm für kurze Zeit ab, nur um sich die Kilos wieder anzufuttern. Bis sie es eines Tages aufgegeben hat. Und dann hat sie nur noch gegessen und gegessen und gegessen. Hauptsächlich abends. „Ich dachte mir: Dann gönne ich mir was. Die paar Kilos sind schon egal. Doch es wurden immer mehr“, fügt sie hinzu.

Essensboxen und Magen-OP

Das Erstgespräch in der OB Klinik führte Tereza mit einer der renommiertesten tschechischen Adipositas-Fachärztinnen – mit Dita Pichlerová. „Ich erkannte sofort ihr Potential. Trotz des Übergewichts konnte man sehen, dass sie eine attraktive Frau war.“, sagt die Ärztin. Unter Berücksichtigung des aktuellen Gewichts wurde das Wunschgewicht auf 130 Kilogramm festgelegt. Wobei Tereza diese Grenze von Anfang an überschreiten und die 100-Kilogramm-Marke erreichen wollte. Die Ärztin hat ihren Ernährungsplan umgestellt, damit dieser viel Gemüse und Eiweiß enthielt.
 
In den ersten beiden Monaten nach der Magenplikatur Operation verlor Tereza weitere 18 Kilogramm, vornehmlich Fett. Sie fühlte sich großartig und hielt sich an die Anweisungen. Sie begann mehr zu gehen und Sport zu treiben. Im September 2018 zeigte die Waage dann 107 Kilogramm – die Hälfte ihres ursprünglichen Gewichtes! So wenig wog sie zuletzt im Alter von achtzehn Jahren. Tereza war sehr zufrieden und entschied sich für eine Bauchstraffung, um die überschüssige Haut nach dem radikalen Gewichtsverlust zu entfernen. Dieses Jahr im Januar unterzog sie sich dann einer weiteren Operation – Armstraffung. Und zwei Eingriffe stehen ihr noch bevor: Bruststraffung und Oberschenkelstraffung.
„Ich wusste, dass ich damals richtig gelegen habe. Tereza ist eine schöne, junge Frau. Heute wiegt sie 95 Kilogramm, was bei ihrer Körpergröße einen BMI von 28,8 bedeutet und ein tolles Ergebnis darstellt“, fügt die Fachärztin für Adipositas, MUDr. Pichlerová, hinzu.

Ich lasse so etwas nie wieder zu

Tereza meint, dass für Sie die Gewichtsabnahme überhaupt nicht drastisch war. Die meiste Energie kostete mich das Kochen, Abwiegen der Zutaten und die Vorbereitung der Essensboxen. „Als ich jedoch fest entschlossen hatte, es durchzuziehen, ging alles wie von selbst. Ich verstand mich sehr gut mit meiner Ärztin und hatte ganz tolle Krankenschwestern, die mir geduldig und freundlich alles zum Thema Ernährung erklärten“, erinnert sich Tereza und rät allen Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, keine Angst vor dem Abnehmen zu haben.

Auch heute noch nimmt Tereza Essensboxen in die Arbeit mit. Täglich bereitet sie fünf bis sechs davon zu. Eine Box enthält rund 150 ml Essen. Eine halbe Stunde vor und nach dem Essen darf sie nicht trinken. Sie lässt Beilagen aus und ist bemüht, mehr Eiweiß und Gemüse zu essen. „Heute muss ich nicht mehr so viel kochen, da ich kleinere Portionen esse. Meine Familie und Freunde teilen gerne mit mir. Manchmal sündige ich, aber eher selten. Ich achte stets darauf, was ich esse“, sagt sie. Sie wird es nie wieder zulassen, dass sie wieder auf ihr altes Gewicht kommt. In der Wohnung hat sie als Motivation Vorher- und Nachherfotos aufgehängt.

Die Kosten für die Behandlung und die damit verbundene Operation gehen in die Zehntausende, doch das nimmt sie mit Humor. „Es hat mich so viel Geld gekostet, mir so ein Gewicht anzufuttern. Und jetzt spare ich, um es wieder loszuwerden. Doch ich bereue die Ausgaben nicht. Für Fehler muss man eben bezahlen.“ Sie zieht auch heute noch alle Blicke auf sich. „Zuerst erstarre ich: Warum schon wieder? Doch dann fällt mir auf, dass die Blicke als Kompliment gemeint sind. Ich bin halt eine attraktive Frau“, sagt sie zum Schluss. 

(Quelle: Kondice Magazine)
 

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